Unser Dorf

Foto: PD-Huber - Tobias Huber

Bertoldshofen liegt im reizvollen Geltnachtal, ungefähr 4 km östlich von Marktoberdorf. Im Mittelalter trug der Ort noch den Namen Perhtoldshoven. Von Altdorf aus gegründet, ist Bertoldshofen eine der ältesten alemanischen Siedlungen. Im Jahre 897 wird ein Augitgraf namens Bertold erwähnt, von dem der Ort seinen Namen bekam.

 

Die Fürstbischöfe von Augsburg besaßen in Bertoldshofen ein Schloß, welches den Namen „Schloß Geltenstein“ hatte. Diese Burg diente den Gaugrafen als Wohnsitz. Sie befand sich auf dem Schlossberg, einem Bergvorsprung östlich der Geltnach.

 

Hier wurde von den Fürstbischöfen eine Schlossvogtei errichtet. Als Vogte wurden meist adlige Ritter eingesetzt. Man nimmt an, dass das Schloss Ende des 14. Jahrhunderts durch einen Brand zerstört wurde. Daraufhin entwickelte sich dann Marktoberdorf um die Zeit von 1431 anstelle von Bertoldshofen zum Verwaltungsmittelpunkt.

 

Der Ort entwickelte sich in drei Abständen. Die ersten Häuser standen angeschmiegt an die Hänge des Schlossbergs. Die Bevölkerung bevorzugte diese Lage aus Angst vor Sumpffieber und der Schankenplage in den Niederungen. Dieser erste Teil des Ortes wird heute noch „Gasse“ genannt.

 

Später entstand der so genannte „Katzenwedel“, westlich der Geltnach. Hier auf diesem Hügel wurde auch die Kirche errichtet. Ein weiterer Ortsteil entstand in den Niederungen des Geltnachtals. Dieser Teil wurde wegen seiner Feuchtigkeit und zeitweiligen Überschwemmungen „Seichwinkel“ genannt. Dort entstand der Urmeierhof Marxerwirt, der zugleich Gasthof war. Dieses Gebäude wurde im 16. Jahrhundert erbaut.

 

Diese drei Ortsteile bildeten den Kern von Bertoldshofen. In den letzten Jahrzehnten vergrößerte sich der Ort durch weitere Wohnsiedlungen im Westen und Süden des Ortes. Der Mittelpunkt und das Wahrzeichen des Dorfes ist die Pfarrkirche. Sie wurde dem heiligen Michael geweiht und ist eine der schönsten Kirchen im ganzen Allgäu. Die jetzige Kirche wurde ab dem Jahr 1728 durch den bekannten Baumeister Johann Georg Fischer aus Füssen neu errichtet. Als Vorbild zum Bau der Pfarrkirche diente die Antoniuskirche in Padua. Die Einweihung des Gotteshauses fand am 5. Oktober 1738 statt.

 

Neben der Kirche besitzt der Ort auch noch die Rochuskapelle, die 1629 zur Abwendung der Pestgefahr am Nordhang des Schlossberges errichtet wurde. Sie wurde dann in den Jahren 1686-1689 ins Dorf versetzt. Der dort gelegene Pestfriedhof ist heute noch erhalten. Die älteste Heiligenstätte des Dorfes befindet sich am Schlossbergabhang. Es handelt sich um die Haselkapelle, die laut Sage zu Ehren der Muttergottes errichtet wurde.

 

Dies zur Vorgeschichte von Bertoldshofen. Heute leben in unserem Dorf, das seit dem 1.7.1972 zur Stadt Marktoberdorf gehört ungefähr 1000 Einwohner. Mit eingegliedert sind ebenfalls die Weiler Hausen, Burk, Selbensberg und Hagmoos sowie der kleine Ort Gehren.

 

Dass hier Gemeinschaft groß geschrieben wird, sieht man an den vielen Vereinen, die es in Bertoldshofen gibt. Angefangen mit einem sehr aktiven TSV mit ca. 600 Mitgliedern, einer stimmungsvollen Musikkapelle, über den traditionsbewussten Trachtenverein bis hin zu den Schloßbergler Schützen. Neben der Freiwilligen Feuerwehr gibt es noch den Veteranenverein sowie den Frauenbund. Die Landjugend pflegte lange Zeit Kontakte mit unseren französischen Freunden aus St. Hillar. Daneben besteht der Kirchenchor, der durch sein Können die Kirchenfeste umrahmt. Einen guten Namen hat auch der Partyverein "Zentralrock e.V", der immer wieder zahlreiche Gäste auf seiner "Springparty" zählt. Alle diese Vereine prägen das Dorfbild unserer Gemeinde.